Was macht Nickel-Strike?
Nickel-Strike ist eine sehr dünne, stark saure Haft-Zwischenschicht aus Nickel. Sie aktiviert passive bzw. schwierig zu beschichtende Oberflächen und sorgt so für deutlich bessere Haftung der folgenden Schichten.
Wofür braucht man’s?
- Edelstahl (V2A/V4A, hochlegierte Stähle): entfernt/passiviert die Chromoxid-Schicht und macht die Oberfläche „aktiv“.
- Bereits vernickelte Teile / Alt-Nickel: reaktiviert alte oder angelaufene Nickeloberflächen.
- Nach dem Entchromen: aktiviert das darunterliegende Nickel für die Weiterbeschichtung.
Nicht geeignet / besser: Alu → Aluminium-Aktivierer (Zinkat); Zink/Zamak → zuerst alkalisches Kupfer; normaler Baustahl → meist reicht Konditionierer.
Wie funktioniert’s?
- Stark saurer, chloridhaltiger Nickel-Elektrolyt wird kurz bei relativ hoher Stromdichte gefahren.
- Beizt Oxide an und erzeugt eine sehr dünne, raue Nickel-Keimschicht (typisch Zehntel-µm).
- Diese Keimschicht liefert hervorragende Haftung für Haupt-Nickel, ggf. Kupfer – und damit auch für Chrom (Chrom nur auf Nickel).
Praxis-Tipps
- Reihenfolge: gründlich entfetten → spülen → Nickel-Strike → direkt nass-in-nass ins Haupt-Nickel.
- Kurz halten: zu langes Striken kann Schicht spröde machen/Unterwanderung fördern.
- Badpflege: Lösung sauber/frisch halten; zu niedrige Stromdichte = unzureichende Aktivierung.
Merksatz: Chrom immer nur auf Nickel – Nickel-Strike macht schwierige Oberflächen überhaupt erst „nickelfähig“.