Unter Schwarzchromatieren (umgangssprachlich auch als „schwarz verzinken“ bezeichnet) versteht man ein Verfahren aus der Galvanotechnik, bei dem eine bereits verzinkte Oberfläche durch eine spezielle dunkle Passivierung weiterbehandelt wird. Diese chemische Nachbehandlung erzeugt eine tiefschwarze bzw. anthrazitfarbene Chromatschicht, die sowohl den Korrosionsschutz verbessert als auch eine markante dunkle Optik verleiht.
Wie funktioniert Schwarzchromatieren?
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Zinkschicht als Grundlage
Zu Beginn wird das Metall (z. B. Stahl) verzinkt (galvanisch oder durch Feuerverzinken), sodass eine Zinkschicht als Basisschutz vorhanden ist.
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Dunkle Passivierung
Nach dem Verzinken erfolgt die Passivierung/Chromatierung mit einer speziellen Lösung, die durch ihre Zusammensetzung eine schwarze Einfärbung bewirkt. Traditionell standen dafür chrom(VI)-haltige Lösungen zur Verfügung, die jedoch aufgrund gesundheitlicher und umweltrechtlicher Bestimmungen stark reglementiert sind. Moderne chrom(III)-basierte oder andere chrom(VI)-freie Verfahren haben sich mittlerweile etabliert und bieten eine sehr dunkle Oberfläche.
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Reaktion und Schichtbildung
In der Passivierungslösung reagiert die vorhandene Zinkschicht mit bestimmten Chemikalien. Es bildet sich eine Konversionsschicht (Chromatschicht), die schwarz gefärbt ist und einen zusätzlichen Schutz vor Korrosion bewirkt.
Vorteile und Anwendungsgebiete
- Markante Optik: Die schwarze Oberfläche ist aus Design- oder Tarnungsgründen (z. B. bei militärischen Anwendungen) beliebt.
- Erweiterter Korrosionsschutz: Die Chromatschicht schützt das darunterliegende Zink vor Oxidation und verlängert damit die Lebensdauer.
- Vielseitige Einsatzmöglichkeiten: Schwarzchromatierte Teile finden sich in der Automobilindustrie, bei Schrauben und Befestigungselementen, in der Elektronik, im Heimwerkerbereich und in dekorativen Anwendungen.
Chrom(VI)-basierte versus chrom(VI)-freie Systeme
- Chrom(VI)-haltige Verfahren: Lieferten eine intensiv schwarze Färbung, sind aber aus Umwelt- und Gesundheitsgründen (z. B. REACH-Verordnung) stark eingeschränkt oder verboten.
- Chrom(VI)-freie/chrom(III)-basierte Systeme: Bieten eine dunkle Einfärbung, schonen Umwelt und Gesundheit und werden stetig weiterentwickelt, um hinsichtlich Farbintensität und Korrosionsschutz mit den früheren Verfahren zu konkurrieren.
Grenzen des Schwarzchromatierens
- Anfälligkeit bei starker Beanspruchung: Mechanische Belastungen (z. B. Reibung, Kratzer) können die dunkle Chromatschicht abnutzen.
- Prozessgenauigkeit: Damit das Ergebnis einheitlich schwarz wird, müssen Bäder und Prozessparameter (Temperatur, Zeit, Chemikalien) genau eingehalten werden.
- Abhängigkeit von der Zinkqualität: Eine gute Zinkschichtvorbehandlung ist essenziell, da die Schwarztönung nur gut haftet, wenn das Zink sauber und gleichmäßig abgeschieden wurde.
Fazit
Schwarzchromatieren, häufig auch als „schwarz verzinken“ bezeichnet, ist ein Verfahren zur dunklen Passivierung verzinkter Oberflächen. Das Resultat ist ein tiefschwarzes bzw. dunkles Erscheinungsbild und eine zusätzliche Steigerung des Korrosionsschutzes. In chrom(VI)-freien Varianten stellt Schwarzchromatieren heute eine umwelt- und gesundheitsschonendere Möglichkeit dar, eine attraktive, schwarze Oberfläche zu erzeugen.