Lösliche Anoden bestehen aus dem zu abscheidenden Metall und lösen sich unter Strom auf. Dadurch füllen sie die Metallionen im Elektrolyten proportional zum Stromfluss auf – die Badzusammensetzung bleibt stabiler, ohne ständig Metallsalze nachzudosieren.
Vorteile löslicher Anoden
- Selbstnachspeisung der Metallionen: Anodenauflösung ≈ Metallabscheidung → geringerer Aufwand für Metallsalz-Nachdosierung.
- Kein Anionen-„Aufsalzen“: Statt mit jedem Nachsalzen Sulfat/Chlorid einzutragen, kommt nur Metall ins Bad → geringere Leitfähigkeits- und Volumenänderungen, weniger Korrekturen.
- Stabilere pH-/Redoxbedingungen: Oxidation läuft über Metallauflösung, nicht über Wasser/Chlorid → weniger O₂/Cl₂-Entwicklung, geringere Additiv-Oxidation.
- Niedrigere Zellspannung, bessere Energieeffizienz: Metallauflösung erfordert meist geringere Anodenpotenziale als Sauerstoffentwicklung.
- Konstantere Schichtqualität: Gleichmäßigere Metallaktivität fördert gleichmäßigen Glanz, Kornfeinheit und Abscheiderate.
- Praxisfreundlich: Weniger Chemiehandling, seltener Stillstand durch größere Nachansätze.
Typische Praxis
- Nickel: Schwefel-aktivierte Ni-Anoden / Ni-Pellets im Ti-Korb + etwas Chlorid zur Passivierungsvermeidung.
- Kupfer (sauer): P-haltige (phosphorierte) Cu-Anoden + Anodensäcke zur Schlammrückhaltung.
- Zinn, Zink u. a.: Weit verbreitet mit löslichen Anoden.
Grenzen / Nachteile
- Anodenschlamm & Passivierung → Anodensäcke, Filtration, passende Anodenstromdichte nötig.
- Metallische Verunreinigungen können mit aufgelöst werden (Anodenqualität wichtig).
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Nicht immer geeignet:
- Chrom(VI)-Bäder arbeiten mit unlöslichen Anoden (kein Metallionenzuwachs, andere Elektrochemie gewünscht).
- Chrom(III)-Bäder: Verwendung von Chrom-Metallanoden kann Cr(VI) erzeugen und den Elektrolyten schädigen; nachteilig ist, dass Cr(III) durch die Abscheidung abgereichert wird, was die Reichweite begrenzt.